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Öffentlichkeitsarbeit
Nicht nur Gutes tun, sondern auch darüber reden! Es reicht nicht, gute Theaterarbeit herzustellen, man muss sie auch verkaufen, d.h. selbstbewusst das Theaterereignis bewerben, es an den Zuschauer heranbringen, interessant machen, Neugierde wecken und schon vor dem Ereignis eine ausreichende Nachfrage für den Vorverkauf erzeugen.


Öffentlichkeitsarbeit

Die PR-Abteilung eines Theaters oder der für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortliche Mitarbeiter der Theatergruppe, sollte ein freundlich eloquenter Mensch sein, der sich nicht leicht abwimmeln lässt und sich nicht scheut, mehrmals hinter einem Pressevertreter her zu telefonieren. Es ist oft nicht leicht – zugegeben - aber es ist so dringend notwendig!

Vorbereitung guter Öffentlichkeitsarbeit

Der für die Öffentlichkeitsarbeit Zuständige sollte nicht in Personalunion der Spielleiter oder einer der Hauptdarsteller der betreffenden Produktion sein. Etwas Abstand zum Geschehen und nicht die direkte Nähe zum künstlerischen Leitungsteam sind eher von Vorteil. Denn es erfordert seherische Vorausschau und eine Menge Vertrauen in das gesamte Ensemble, um bereits lange vor der Premiere, also lange bevor erfreuliche Ergebnisse zu sehen sind, ein Theaterprojekt selbstbewusst und großartig, als herausragendes Ereignis nach außen zu präsentieren. Dafür ist zu viel Nähe zur Produktion und zur manchmal unweigerlich aufkommenden Verzweiflung, den kleinen und mittleren Katastrophen der Theaterarbeit, z.B. Umbesetzungen, Konzeptionsänderungen, etc. eher schädlich. Während der Regisseur bei gekonnter Probeneinteilung das vorgewünschte Ergebnis erhoffen darf, fällt dies den Darstellern und anderen Mitarbeitern der Produktion meist schwer.

Es ist aber von Vorteil, wenn der Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit schon beim ersten Orientierungsgespräch zwischen Dramaturgie, Regie, Theaterleitung und Ausstattungsleitung anwesend ist, um die Konzeption, den Stil, den Gestus der Theaterarbeit mit kennen zu lernen. Dies ist auch für den Stil der Öffentlichkeitsarbeit maßgebend. Auch bei der ersten Leseprobe, der Orientierungsprobe mit den Darstellern, könnte der Vertreter der Öffentlichkeitsarbeit dabei sein, um erste Stimmungen und Zitate der Vorgespräche einzufangen.

Im weiteren arbeitet die Abteilung für Öffentlichkeit sehr eng mit der Dramaturgie / dem Regieteam zusammen, erhält von dieser Seite die benötigten Texte und Informationen.

Die wichtigsten Fakten für die Öffentlichkeitsarbeit sind:

  • Was wird geboten? (Titel des Stücks, Untertitel?, Autor des Stücks!, Künstlerische Leitung)
  • Wann ist die Premiere, wann sind die folgenden Vorstellungen? (Datum und Uhrzeiten!)
  • Wo sind die Aufführungen? (Spielstätte, Theater oder Marktplatz?, Anfahrt?, Parkplätze?)
  • Wer ist der Produzent oder Veranstalter? (Wer präsentiert das Ereignis? Wer ist verantwortlich für die Belange der Veranstaltung, des Zuschauerbereichs?)
  • Darüber hinaus ist eine kurze Inhaltsangabe des Theaterstücks von großer Bedeutung.
  • Nicht fehlen sollte ein Text über den Autoren und einer über den künstlerischen Leiter der Inszenierung, den Regisseur.
  • Wenn erwähnenswert, auch ein Text über den oder die HauptdarstellerIn und über das Ensemble insgesamt.

Es ist wichtig festzustellen, wer mit der ersten Pressemitteilung angesprochen werden soll. Sind es die Mitarbeiter der Redaktionen der regionalen Printmedien? Sind es die Vertreter elektronischer Medien, des regionalen Hörfunk- oder Fernsehsenders? Sind es die Feuilletons der überregionalen Printmedien?

Sie erarbeiten sich eine Liste der anzusprechenden Ziele:

  • Printmedien: Zeitungen und Zeitschriften, Magazine, täglich, wöchentlich, monatlich erscheinende
  • Elektronische Medien: Hörfunk, Fernsehen, Internet (Newsletter, Kultur-Programme)

Sie erarbeiten sich einen Zeitplan der Veröffentlichungen

Diesen Zeitplan der Veröffentlichungen erarbeiten Sie am besten rückwärts von der Premiere aus, also vom Termin der ersten Aufführung aus:
  • ein Tag; zur Generalprobe, wenn sie öffentlich ist und Pressevertreter kommen sollten, die Pressemappe mit Bildmaterial;
  • drei bis zwei Tage; letzter Bericht vor der Premiere, mit produktionseigenen Fotos, Pressemappe für die Medienvertreter zur 1. oder 2. Hauptprobe (Die erste oder zweite Hauptprobe wird für die Presse- und Medienvertreter geöffnet um Bildmaterial und O-Töne herzustellen. In der Regel wird in größeren Städten / Theatern die zweite HP als Presse-Fotoprobe geöffnet. Es hat sich aber in ländlichen Gegenden herausgestellt, dass die erste HP besser ist, weil die Reaktionszeit bis zur Veröffentlichung der Rezension für die Pressemitarbeiter angenehmer ist.)
  • eine Woche; letzter größerer Bericht über die Probenarbeiten, mit Probenfotos, für die große Vorberichterstattung, die Ankündigung der Premiere;
  • drei bis zwei Wochen; großer Vorbericht über die Theaterproduktion, geknüpft an die Ankündigung des Beginns des Vorverkaufs;
  • fünf bis vier Wochen; kleiner Vorbericht über die Absicht des Theaterereignisses, die ersten Probenansätze, Fotos von Vorgesprächen und ersten Gehversuchen in Jeans und Pulli auf der Probebühne, ect.;
Es gibt für die Terminierung der Öffentlichkeitsarbeit das Prinzip der „Gaußschen Glocke“. (Wer hat eine Grafik, die wir hier zeigen könnten?)

In allen Pressemitteilungen müssen die oben schon genannten Informationen enthalten sein:

  • Titel des Theaterstücks und der Name des Autors, evtl. des Übersetzers;
  • Produzent und / oder Veranstalter;
  • Name des künstlerischen Leiters, des Regisseurs;
  • Spielstätte, Theaterraum, Freilichtfläche, etc.
  • Datum der Premiere, der voraussichtlich weiteren Vorstellungen;
  • Uhrzeit des Vorstellungsbeginns (spätestens ab der Nennung des Vorverkaufbeginns);
  • kurze Inhaltsangabe der Handlung des Theaterstücks;

und wahlweise geben Sie folgende Elemente dazu:
  • Text über den Autoren
  • Text über den Regisseur und das Regieteam
  • Text über die Darsteller oder das Ensemble
  • Text über das technische Team
  • Bericht über den Fortgang der Probenarbeit
  • Bericht über die technische Einrichtung der Spielstätte

Und dies ungefähr in der hier aufgezeigten Reihenfolge, vom Probenbeginn hin zur Premiere:
Immer zuerst den Autoren vorstellen, dann das künstlerische Leitungsteam, dann die Darsteller, das technische Team und dann lässt sich auch schon über die Probenarbeit und die technischen Bühnenaufbauten etwas erzählen.

Alle Berichte und Texte zu den einzelnen Themen der Öffentlichkeitsarbeit für Ihr Theaterprojekt sollten kurz, knapp, zusammenfassend, prägnant sein:

Auch wenn es den künstlerischen Ambitionen widerstrebt, es sollten schlagwortartige und leicht zu merkende Einzelaspekte der künstlerischen Theaterarbeit genannt werden. Versuchen Sie bloß nicht die Komplexität Ihrer künstlerischen Gedanken vorzustellen! Es mag traurig sein, aber das kommt nicht an, wird bestenfalls nur überhört oder aber sogar missverstanden. Wenn der Regisseur zu einem Interview gebeten wird, z.B. von der regionalen Tageszeitung, dann kann er vielleicht ein wenig mehr auf die tieferen Gedanken und Ambitionen eingehen, - wenn er Erfahrung mit solchen Situationen hat, wird er schnell heraushören, wie profund der fragende Journalist wirklich ist.

Der für die Öffentlichkeitsarbeit Verantwortliche sollte zu den rein künstlerisch-ästhetischen Fragen nicht selbst in den Vordergrund treten, sondern lieber Interviews mit dem künstlerischen Team, allen voraus mit dem Regisseur, vermitteln.



siehe auch Querverweis auf... Printmedien / Werbemittel


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